diff --git a/artikel/imminenfeld.tex b/artikel/imminenfeld.tex index bb78672..3116107 100644 --- a/artikel/imminenfeld.tex +++ b/artikel/imminenfeld.tex @@ -13,7 +13,7 @@ Der aktuelle Skandal um den Militärischen Abschirmdienst (MAD) zeigt: auch Journalisten geraten mehr und mehr ins Visier der deutschen Geheimdienste. Längst sind die Autoren in der Realität nicht mehr die unabhängigen, unantastbaren Beobachter, wie sie vom Gesetz erlaubt und -gefordert sind. +gefordert sind.\\ Im Rahmen der Affäre um die Mängel am G36-Sturmgewehr der Bundeswehr forderte Heckler & Koch (der Hersteller der Waffe) den @@ -24,7 +24,8 @@ Anderem dem SPIEGEL vorliegt. Demnach sollte durch eine gezielte Überwachung einzelner Journalisten die Quelle in der Behörde identifiziert werden, die Informationen über die interne Untersuchung des G36 lieferte. Der Anfrage des Herstellers kam man offiziell nie -nach, die Umsetzung wurde aber prekärerweise erwogen und diskutiert. +nach, die Umsetzung wurde aber prekärerweise erwogen und diskutiert.\\ + ===(Frage: Wurde dem nicht sogar nachgekommen? Siehe [Die Zeit] (http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-06/g36-leyen-mad-journalist) )=== Ebenso bedenklich sind auch die jüngsten Enthüllungen um die @@ -39,7 +40,7 @@ Enthüllung in jedem Fall ein Aufhorchen bedeuten; der BND ist an allen deutschen Internet-Knotenpunkten wie dem DE-CIX in Frankfurt vertreten. Per Gesetz ist er legitimiert, unter bestimmten, kaum kontrollierten Auflagen nach Belieben Datenverkehr im Internet -mitzuschneiden. +mitzuschneiden.\\ Viele unabhängige Journalisten wie Glenn Greenwald, der Veröffentlicher der Snowden-Dokumente, empfehlen deshalb Wissen über @@ -51,13 +52,13 @@ grundsätzlich alle Daten beim Herunterfahren vergisst und von Haus aus mit einer Reihe von Programmen zur Verschlüsselung von Daten ausgestattet ist. Bei der richtigen Benutzung sind die Daten vor fast allen Bedrohungen sicher, auch vor dem Zugriff durch Geheimdienste. -Tails ist frei verfügbar und kann kostenlos bezogen werden. +Tails ist frei verfügbar und kann kostenlos bezogen werden.\\ Im Kanzleramt scheint man Angst zu haben vor der rigorosen und restlosen Aufklärung dieser Geheimdienstskandale durch die Presse. Informationen der Regierungssprecher sind meist wortkarg und verweisen ohne weiteren Kommentar auf die nicht einsehbaren geheimen Dokumente -oder inhaltsleere Pressemitteilungen. +oder inhaltsleere Pressemitteilungen.\\ Doch selbst die Untersuchung durch parlamentarische Kontrollgremien wird penibel kontrolliert. So wurde beispielweise Andre Meister, @@ -65,14 +66,14 @@ Kolumnist des Magazins Netzpolitik.org, bei einer öffentlichen Sitzung des NSA-Untersuchungsausschusses im Oktober 2014 von einem für ihn abgestellten Polizisten begleitet. Auf die Frage, ob dieser ihm folgen würde, wenn er sich auf der Zuschaurtribüne einen anderen Platz -suchen würde, bekam er eine klare Antwort: "Ja." +suchen würde, bekam er eine klare Antwort: "Ja."\\ Und das alles ist nur die Situation in Deutschland, auch weltweit ist bisher nur die Spitze des Eisbergs bekannt geworden. Wir leben in einem Zeitalter, in dem Geheimdienste ihre Abhörprogramme nach dystopischen Weltherrschaftsszenarien benennen, wie es Bond-Bösewichte nicht besser -könnten. Erst im Mai 2015 [berichtete "The -Intercept"](https://firstlook.org/theintercept/2015/05/08/u-s-government-designated-prominent-al-jazeera-journalist-al-qaeda-member-put-watch-list/) +könnten. Erst im Mai 2015 berichtete "The +Intercept" \footnote{(\url{https://firstlook.org/theintercept/2015/05/08/u-s-government-designated-prominent-al-jazeera-journalist-al-qaeda-member-put-watch-list/}}) vom "Skynet"-Programm der NSA, das maschinelles Lernen nutzt, um anhand von Bewegungsmustern Spähziele zu identifizieren. Aus den geheimen Präsentationsfolien geht hervor: das "beste" bisherige @@ -81,4 +82,5 @@ al-Qaida. Diese Einschätzung wird ihn und seine Kollegen sicher überraschen; er ist ein bekannter Chefkorrespondent aus Islamabad für den Sender Al-Jazeera. Eine Begründung für die Einstufung als Terrorverdächtiger wird nicht gegeben. + \end{DSArticle} diff --git a/datenschleuder98.tex b/datenschleuder98.tex index bb61a18..2a7f3ed 100644 --- a/datenschleuder98.tex +++ b/datenschleuder98.tex @@ -75,6 +75,8 @@ %aktuelle Schleuder \input{artikel/dieweltvonmorgen.tex} + \input{artikel/imminenwelt.tex} + %% alte schleuder, fuer doku zwecke % %\input{artikel/gendaten.tex}