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2018-09-12 22:16:36 +02:00

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<title>Schedule Datenspuren 2018</title>
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<h1>Schedule Datenspuren 2018</h1>
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<p class="release">Version 20180911</p>
<h2 class="title">Speaker: Sebastian Huncke</h2>
<div class="column left" id="basic">
<div class="image large"><img src="/2018/assets/person_large-b94babab6617c8f2f22cf93982fbe28ed7cc2499122fa363c8598bf14d591561.png" alt="Person large"></div>
<p class="abstract">Sebastian Huncke: Autor, Science Slammer und baccantischer Flittergeneral. Hat Geschichte, Literaturwissenschaften und Philosophie studiert.
<br>Sie werden bei dem Vortrag "Dämonenhonig - Das ist doch nur zu Ihrer Sicherheit" in eine Zeit entführt, in der die IT-Branche erst ein undeutliches Schimmern am Horizont war. Willkommen im späten Mittelalter. Sie werden auf teuflische Holzwürmer treffen, die sich vor Gericht für Ihre Taten verantworten müssen - mit einem Pflichtverteidiger an ihrer Seite. Dann begegnen Sie besorgten Anwohnern, die einen Wolf rasieren und am Ende gerät eine ganze Stadt in Panik, weil ein Hahn am helllichten Tag und auf offener Straße ein Ei gelegt hat. All das, was die Menschen dann unternahmen, war natürlich nur zur Sicherheit!
<br>Wir werfen aber trotzdem gemeinsam einen kritischen Blick hinter die Kulissen und wundern uns über die gesellschaftlichen Muster, die uns bei aller zeitlichen Distanz irgendwie bekannt vorkommen.</p>
<p class="description">„Das ist doch nur zu unserer Sicherheit“</p>
<p class="description">Anhand von historischen Kuriositäten werden Schlaglichter auf Sicherheitsdebatten geworfen, die teilweise 500 Jahre alt sind, dabei aber immer wieder sehr aktuell wirken.
<br>Sie werden Holzwürmern begegnen, die sich durch alles Gute und Rechtschaffene wühlen und am Ende mit einem eigenen Pflichtverteidiger vor Gericht landen. Ferner werden Sie Henker treffen, die in mittelalterlichen Städten Schweine verhaften und in U-Haft nehmen und ihre Frischlinge wegen Mittäterschaft gleich mit.
<br>Sie besuchen besorgten Anwohner des 17. Jahrhunderts, die auf der Suche nach Sicherheit einen vermeintlichen Werwolf rasieren und verkleiden.
<br>Und am Ende gerät eine ganze Stadt in Panik, weil ein Hahn am helllichten Tag und auf offener Straße ein Ei gelegt hat. Denn aus diesem Ei sollte angeblich ein Basilisk schlüpfen und der kann einer Stadt nur Tod und Verderben bringen. (Außerdem werden Sie erfahren, warum Sie zu Ihrem Schutz in diesen unsicheren Zeiten immer mehrere Wiesel hätten bei sich tragen sollen.)
<br>All diese Kuriositäten haben eine Gemeinsamkeit: Sie sind Beispiele dafür, wie komplexe gesellschaftliche Krisensituationen von Machthabern und Gelehrten dafür benutzt werden, um ihren eigenen Machtbereich zu erhalten und in einigen Fällen sogar auszudehnen. Das funktioniert über die Reduktion von der Komplexität einer gesellschaftlichen Krise Existenzängste und ihren Zusammenhang mit ökonomischen Strukturen auf einfache, leicht nachvollziehbare Muster, die einen Schuldigen gleich mitliefern und daraus resultierende Handlungsaufforderungen und -simulationen den Menschen das Gefühl von Sicherheit geben sollen.
<br>Außerdem geht es um den Mythos einer gerechten Ordnung, in dessen Schatten Monster heranwachsen und die Versuche diese Monster sichtbar zu machen, um sie danach auszurotten oder ihnen wenigstens vor versammelter Mannschaft eine gehörige Tracht Prügel zu verpassen. Das Monster wird hier als eine kulturelle Kategorie vorgestellt, mit der auch heute noch in den Bereichen der Politik, der Biologie und der Religion versucht wird auf einen angeblichen Missstand hinzuweisen. Ein Monster leistet einen Beitrag zum Verständnis von gesellschaftlichen Zusammenhängen, denn in ihm bildet sich das Wissen einer Kultur ab und wir können so etwas über deren Bräuche und Sittenvorstellungen lernen.
<br>Am Ende finden Sie sich in hoffnungslosen Denkschleifen, gehirnbürokratischen Teufelskreisen, wieder, die Ihnen einflüstern, sie seien die letzten Bastionen der Vernunft. Scheinbar handelt es sich aber bei ihnen um die ersten Vorposten des Wahnsinns.
<br>Aus diesen Szenen wachsen plötzlich wacklige Brücken durch den Nebel der Vergangenheit. Es zeichnen sich Strukturen ab, die in ihrer ursprünglichen Fremdheit auf einmal sehr vertraut wirken. Plötzlich legen diese historischen Kuriositäten einen zeitlosen Blick auf die menschliche Psyche und gesellschaftliche Konstellationen offen.
<br>Dabei soll aber nicht die Vorstellung beschworen werden, dass alle Zeitalter gleich waren oder noch fataler, dass alle Zeitalter verschieden seien.</p>
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<div class="column left" id="details">
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<div class="column right" id="sidebar">
<h3>Events in this conference</h3>
<table class="list">
<tbody>
<tr>
<td><div class="image small"><img src="/2018/assets/event_small-e109fac6e5b92655bc5f7dddf41ff2eb77aadc01696b4e6b572a3979e8e902f3.png" alt="Event small"></div></td>
<td><a href="/2018/events/9328.html">Dämonenhonig</a></td>
</tr>
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<br class="clear">
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<div id="footer">
<p>This schedule was generated with <a href="http://frab.github.io/frab/">frab</a>.</p>
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