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<!DOCTYPE item SYSTEM "http://www.c3d2.de/dtd/c3d2web.dtd">
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<item title='Presse­mit­teilung zu den Bürger­service-Apps der Stadt Dresden'
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date='2017-07-17T13:23:00'
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author='Pressesprecher'>
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<link
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href="https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2017/06/pm_116.php">Die
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Stadt Dresden erweitert ihr Online-Angebot um weitere
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Bürgerservices.</link> Wir begrüßen dies prinzipiell, bieten
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solche Schnittstellen doch mehr Möglichkeit für Teilhabe und
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Engagement. Leider wird für diese verschiedenen Angebote den
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zeitgenössischen Weg der „App“ gewählt; also kompakte
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Anwendungssoftware auf primär mobilen Geräten wie Smartphones und
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Tablets.
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Gern hätten wir diese Neuheiten ausprobiert. Allerdings werden die
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Apps nur über die virtuellen Einkaufsläden (Apple App Store und
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Google Play) der beiden marktbeherrschenden Großkonzerne
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angeboten, und liegen damit mit der Verteilung der App außerhalb
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hiesiger Jurisdiktion. Schlimmer noch, die Installation dieser App
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Stores ermöglicht es Apple und Google ungeprüft Programme auf
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Geräten zu installieren. Dem kann niemand vertrauen, denn obgleich
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auf modernen Mobilbetriebssystemen Isolation durch sogenannte
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Sandboxes sichergestellt werden soll, sind die Bürger einer großen
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Angriffsfläche durch teilweise bereits bekannte Sicherheitslücken
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<link
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href="http://androidvulnerabilities.org/">ausgeliefert</link>. Wir
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sprechen uns daher gegen eine Verwendung dieser Stores aus und
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verweisen auf Alternativen wie <link
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href="https://f-droid.org/">F-Droid</link>. Als bewusste Anwender
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bleiben wir damit beim neuen Online-Angebot der Stadt Dresden
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außen vor.
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<addendum>
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Die hierfür aufgewendeten Steuermittel sind nicht optimal
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investiert. Die Stores zwingen zu stetiger Aktualisierung oder die
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App verschwindet aus dem Angebot. Auch können die Bürger keinen
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Einfluss auf die Gestaltung des Angebotes bei den privaten
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Auftragnehmern für die Apps nehmen. Ein Wettbewerb für bessere
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Funktionen oder Darstellungen bleibt aus. Und andere, auch
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kleinere, Kommunen werden zur gleichen Investitionshöhe genötigt
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anstatt von den Investitionen der größeren Gemeinden profitieren
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zu können.
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Durch Open Source Apps z. B. in <link
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href="https://f-droid.org/">F-Droid</link> erhalten Nutzer höhere
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Transparenz durch das Mehr-Augen-Prinzip. Dennoch will das
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Ausführen von fremden Programmen auf eigenen Geräten gut abgewogen
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werden; auf unwichtige Programme sollte man schlicht
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verzichten. Deshalb empfehlen wir die öffentliche Dokumentation
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jener Datenbestände und Rückmeldungsmöglichkeiten im Rahmen des
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Open-Data-Konzepts. Dazu gibt es mit <link
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href="https://f-droid.org/packages/de.jkliemann.parkendd/">ParkenDD</link>
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auch ein prominentes Beispiel. Diese App trägt den Namen der Stadt
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positiv auch in andere Gemeinden und ermöglicht dort unabhängig
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die gleiche Funktionalität wie auch Anpassungen. Somit können im
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Rahmen von Citizen Science viele alternative Schnittstellen
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entstehen, zum Beispiel Web-Apps, welche auf wesentlich mehr
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verschiedenen Betriebssystemen und damit Geräten auch
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verschiedener Klassen funktionieren.
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Andere Beispiele sind „WC-Finder“ und „Themenstadtplan Dresden“
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sowie „Dresden Stadtplan“: hier könnte man die Daten schlicht in
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<link href="http://www.openstreetmap.org/">OpenStreetMap</link>
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einpflegen. Touristen kennen vermutlich die Apps nicht. Sie
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benutzen aber sehr wahrscheinlich weltweite Kartenanwendungen wie
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OsmAnd oder eine der vielen kommerziellen Anwendungen auf dem
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Smartphone, in welche die OpenStreetMap-Daten bereits einfließen.
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</addendum>
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</item>
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