In 2013 sollte man meinen, dass aktuelle Hardware ihr Farbmanagement
eigentlich im Griff haben sollte. Das bedeutet, dass Farben (z.B. von
Bildern) auf allen Ausgabegeräten gleich aussehen.
Dass diesem bei weitem noch nicht so ist, kommt in Pentacast 47 zum Thema
Farbmanagement deutlich heraus. Stargast Michael Roitzsch zeigt in gewohnt
kompetenter und gut verständlicher Form auf, was man alles auf dem Schirm
haben möchte, wenn Farbmanagement betreiben möchte.
Wir wünschen euch zwei spannende Stunden!
Shownotes:
00:00:00 Einleitung
Twitter von
Michael und seine
persönliche Seite
Mit Michael haben wir schon den PC27
zum Thema Video encoding aufgenommen.
00:00:56 Warum Farbmanagement
Farbmanagement als Kontrollierte Umwandlung zwischen Farbdarstellungen
00:02:50 Physikalisches Sehen
Wir überfliegen verschienede Begriffe wie
Lumen,
Lux,
Candela,
Licht und
Photon.
Dieses Bild zeigt das sichtbare Lichtspektrum. http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/15/Electromagnetic_spectrum_c.svg
(Quelle).
Im Auge sehen
wir mit mit Stäbchen
und Zapfen.
Michael erklärt, warum wir gut grün sehen können und warum es so
viel rot-grün Sehschwächen gibt.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/65/Cone-response.svg
(Quelle)
Farbwahrnemungskurve des Auges.
Unterschiedliche
Anregungen des Auges können im Auge gleiche Sinneswahrnehmungen
hervorrufen.
Der gelbe Fleck im Auge: da wo wir gut sehen können.
00:11:30 Tristimulustheorie
Die
Tristimulustheorie, (2)
00:18:08 Internationale Beleuchtungskommission
Die
internationale Beleuchtungskommission CIE (Commission
Internationale de l'Éclairage) führt Farbexperimente
durch und erschafft somit Normbeobachter.
Wir sprechen darüber, was einFarbraum
ist und kommen auf den CIE-XYZ
Farbraum: der größte aller Farbräume mit möglichen und
unmöglichen Farben.
Farbwürfel
Schwarz
und Weißals
unbunte Farben.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/49/CIE-Normfarbtafel.png
Das gute
alte Chromaticity Diagram/Schuhsohlendiagramm
Der LAB/Farbraum als skalierter CIE-XYZ Farbraum.
Die magische
Purpurlinie: Die Purpurlinie ist jene Menge von maximal
gesättigten Farbvalenzen, die ein normalsichtiger Mensch wahrnehmen
und unterscheiden kann, die aber nicht zur Menge der Spektralfarben
gehört. (Siehe auch Bild oben)
DigitaleCinema Packages bekommen ihre Daten in
CIE-XYZ-Angaben.
00:42:45 XYZ auf Diät: der RGB Farbraum
Der
RGB-Farbraum: Gerätspezifische Farbräume. Unter anderem
um Bits zu spahren wurden unrealistische Farbtöne weggeschmissen.
Primärfarben
Phosphor als
Lechtstoff in alten Monitoren, wo schwarz noch schwarz
war.
Die Farbtemperatur
hat ja echt was mit Temperatur zu tun! Das erklärt der Hypothetische
Schwarzer Strahler, ein Teil was kein Licht reflektiert.
Seine Lichtabstrahlung ist also rein intrinsisch und hängt
lediglich von seiner Temperatur ab.
Weisspunkte
in Kelvin. Die Standardbeleuchtung
D65 hat nicht 6500K, sondern 6504, weil die Bestimmung
des plankschen
Wirkungskonstanten genauer geworden ist.
Tageslicht ist sehr hell.
Die meisten Monitore bieten Weissprofile als Schaumschlägerei.
Sowas ist bei LED-Monitoren nur möglich, wenn tatsächlich RGB-LEDs
als Hintergrundbeleuchtung verwendet werden. Früher
mit Kathodenstrahlröhrenbildschirm ging das noch
RGB ist also nur ein
spatförmiger Ausschnitt aus dem XZY-Farbraum.
../images/news/pentacast-47-colorsync.png
Die
Gammakorrektur probiert das Anzeigeverhalten der
Anzeigegeräte und die Nichtlinearität des Auges auszugleichen,
damit Farbverläufe möglichst smooth sind. Dafür nutzt sie Exponentialfunktionen.
Ein Wert, den man sich für Gamma merken kann ist 2,2.
01:07:10 Rekapitulation
01:14:20 Farbprofile
Farbprofile,
im Speziellen ICC-Profile
Kolorimeter:
Gerät zum aussmessen der Farbeigenschaften von Monitoren. Denn
jedes Gerät hat seine eigenen Farbräume.
01:21:30 sRGB: Der Farbraum fürs Web
sRGBFarbraum,
der von möglichst vielen Geräten angezeigt werden kann. Übliche
Verwendung im Web.
Das Gamut
beschreibt die Menge aller darstellbaren Farben eines Gerätes /
Farbraumes. Innerhalb des gleichen Gamuts kann man Farbräume durch
unterschiedliche Koordinatendarstellung darstellen. Diese
Darstellung wird als Farbmodell
bezeichnet.
Das
YUV-Farbmodell nutzt zur Darstellung Lichtstärke und
Farbanteil.
Weitere Farbräume/-modelle sind CMYK
und HSV.
CMYK wird im Druck benutzt und hat noch ein schönes Schwarz mit
dabei. In der HUV Darstellung sind einige Farbübergänge schöner.
CMYK zeichnet noch aus, dass sich um subtraktive Farbmischung
handelt: wenn mann alle Werte auf 1 knallt haben wir schwarz und
nicht weiss. Druck ist eine weitere Herausforderung, da man
einerseits noch Paier mit
seinen Eigenschaften hat und andererseits Drucke nicht von sich aus
Licht abstrahlen, sondern man allein auf reflektiertes Licht mit
all seinen Spezialeigenschaften angewiesen ist.
01:32:56 Die Ankunft in der Praxis.
Colorhug ist open Source Kolorimeter.
Gimp, was (im Gegensatz
zur Behauptung im Podcast) doch CMYK unterstützt, zumindest mit
Plugins.
Man kann Farben von einem in den anderen Farbraum umrechen. Dazu
nutzt man Zwischenfarbräume.
Die Umrechnung klappt nur verlustfrei, wenn die Farben innerhalb
des Garmuts des jeweiligen Farbraumes liegen. Wenn die Farben
ausserhalb des Zielgamuts liegen, gibt es vier
Möglichkeiten eine Ersatzfarbe zu finden
2013 können Geräte bereits eingebaute Farbprofile mitbringen. Diese
kann man über den Display
Data Channel auslesen.
Michael erzählt, wie man auch ohne Kolorimeter durch bestimmte
Bilder ein besseres Farbprofil für seine Hardware erstellen kann.
Mac OS nutzt auf unterschiedlichen Monitoren unterschiedliche
Farbprofile. Für Fenster gilt immer das Farbprofil, das für das
Ausgabegerät gilt, auf welchem der Grossteil des Fensters liegt.
Anwendungen nutzen zwangsweise (durch entsprechende
API-Konstruktion) Farbprofile. Bei Windows / Linux ist die Nutzung
von Farbprofilen den Anwendungen freigestellt.
klObs führt Nachts seine Monitore mit verzehrten Farben: f.lux
Zum Abschluss gibt Michael noch Tips, worauf man bei Monitorneukäufen achten sollte.
02:05:00 Wenn man sich aus diesem Podcast eine Sache merkt...
"Nakte RGB-Werte sind nicht aussreichend."
Vermutlich
nicht so wichtig, wurde aber auch an diser Stelle drüber
gesprochen: Im Videobereich gibt es implizite Farbräume (d.h. schon
durch die Standarddokumente spezifizierte). Rec 601,
für HD
Videos
Michael berichtet noch von einer Seite mit verrückten Farbprofilen
um zu testen, ob seine Systeme korrekte Farbprofile verwenden.