presse.xml geaendert

git-svn-id: svn://svn.c3d2.de/c3d2-web/trunk@189 31f61c52-7bfb-0310-b897-fc00f8a278f0
This commit is contained in:
mark 2006-04-22 14:21:43 +00:00
parent 6d48cdc203
commit 9114ec4c9d
1 changed files with 41 additions and 37 deletions

View File

@ -2,51 +2,55 @@
<!DOCTYPE page SYSTEM "../../dtd/c3d2web.dtd">
<page title="Presseinformationen">
<p class="title">Datenspuren - Privatsphäre war gestern</p>
<p>Datenschutz braucht Diskussion und Engagement "Datenspuren - Privatsphäre war gestern" am 13. und 14. Mai in Dresden</p>
<p>
Zum dritten Mal lädt der Chaos Computer Club Dresden (c3d2) zum Datenschutz-Symposium nach Dresden. Unter dem Motto "Datenspuren - Privatsphäre war gestern" diskutieren Experten und Interessierte zu einem Thema, das mit dem Einzug von neuen Technologien und Medien in den Alltag der Menschen in den Mittelpunkt der Gesellschaft gewandert ist. "Heutzutage rückt die Tatsache, dass neue Technologien das Leben der Menschen verbessern sollen, anscheinend immer weiter in den Hintergrund.", so fukami vom c3d2. "Denn wenn bei der Einführung neuer Technologien durch Staat oder Wirtschaft nicht genauestens auf Datenschutzbestimmungen geachtet wird, hat das nachhaltige negative Auswirkungen darauf, wie wir Menschen uns zukünftig verhalten werden".</p>
<p>
Wenn Menschen wissen, dass sie einer ständigen Überwachung durch Videokameras unterliegen, passen sie ihr Verhalten an, um nicht durch Besonderheiten aufzufallen. "Jegliche Vielfalt geht verloren und die desinteressierte Masse zieht sich in ihr Privatleben zurück!" ist daher die begründete Befürchtung der Datenschutzexperten. Doch selbst im Privaten ist längst niemand mehr vor Überwachung sicher.</p>
<p>
"Mit der Lockerung der Bestimmungen zu Abhörmaßnahmen folgte in den letzten Jahren eine rapide Zunahme der Kommunikationsüberwachung", so fukami. Dies allein damit zu begründen, dass Menschen heutzutage wesentlich häufiger Kommunikationsformen wie das Internet nutzen, greift zu kurz. Gerade die sogenannten Präventivmaßnahmen, bei denen ohne jeden konkreten Verdacht eine Vielzahl von Menschen überwacht werden, die unter fragwürdigen Umständen in ein bestimmtes Raster passen, macht deutlich, dass hier ohne Rücksicht auf das Rechtsstaatsprinzip gehandelt wird. In den letzten Jahren wurden diese Maßnahmen an vielen Stellen, so zum Beispiel in den Polizeigesetzen verschiedener Bundesländer, festgeschrieben.</p>
<p>
Die Bedenken von Datenschützern spielen dabei selten eine Rolle: "Niemand fragt, ob diese Maßnahmen überhaupt geeignet sind, Verbrechen wirksam zu verhindern". Kaum verwunderlich, denn in Zeiten der täglich beschworenen Bedrohung durch Terrorismus und organisierte Kriminalität werden zugunsten der "gefühlten Sicherheit" gern Grundrechte vergessen, für die vor einigen Jahrzehnten bitter gekämpft werden musste.</p>
<p>
Es ist richtig, dass die Bedrohungslage sich in den letzten Jahren geändert hat. Dennoch muss sich die Verbrechensbekämpfung an den Rahmen der Menschenrechte und des Grundgesetzes halten. "Wer den Rechtsstaat auf den Kopf stellt, und maßgebliche Punkte wie die Unschuldsvermutung oder die Verhältnismäßigkeit nicht beachtet, ist der tatsächliche Feind unserer Gesellschaft!"</p>
<p>
Wir bitten Sie, die Veranstaltung anzukündigen und laden Sie herzlich zur Teilnahme ein. Am Samstag werden wir um 17 Uhr eine Pressekonferenz für Sie geben und für Ihre Fragen zur Verfügung stehen.
<p>Dresden, den 20. April 2006</p>
<p>Sehr geehrte Damen und Herren,</p>
<p>wir möchten Sie auf unser 3. Symposium „Datenspuren - Privatsphäre war gestern“ am Samstag, 13. Mai und Sonntag, 14. Mai, in Dresden hinweisen.</p>
<p>In Vorträgen und Workshops referieren Experten, darunter der Bundestagsabgeordnete Jörg Tauss, der Jenaer Computerexperte Lutz Donnerhacke und der Jurist Prof. Dr. Roland Hefendehl, über aktuelle politische und technische Entwicklungen zum Thema Datenschutz. Dabei werden auf der einen Seite bedenkliche Neuerungen wie die geplante Durchsetzung der verdachtsunabhängigen Vorratsdatenspeicherung oder die Einführung des elektronischen Passes bzw. der elektronischen Gesundheitskarte thematisiert. Andere Vorträge widmen sich jedoch auch den positiven Tendenzen wie der Verabschiedung des Informationsfreiheitsgesetzes im letzten Jahr. Wir erwarten schätzungsweise 300 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet.</p>
<p>In der Anlage befindet sich ein Hintergrundtext zu unseren Zielen und zu unserer Motivation. Wir bitten Sie, die Veranstaltung anzukündigen und laden Sie herzlich zur Teilnahme ein.</p>
<p>Am Samstag werden wir um 17 Uhr eine Pressekonferenz für Sie geben und für Ihre Fragen zur Verfügung stehen.
</p>
<p>Der Eintritt ist frei.</p>
<p>
Eingeladen sind, wie immer, alle selbst denkenden Wesen.</p>
<p>
Zur Abrundung der Veranstaltung findet am Samstagabend in der Scheune eine Party mit Musik statt </p>
<ul>
<li>Veranstalter: Chaos Computer Club Dresden, <link href="http://www.dresden.ccc.de">http://www.dresden.ccc.de</link></li>
<li>Termin: 13. und 14. Mai 2006</li>
<li>Ort:
Kulturzentrum Scheune, Alaunstr. 36-40, 01099 Dresden, <link href="http://www.scheune.org">http://www.scheune.org</link></li>
<li>Datenspuren-Party:
Sonnabend, 13. Mai 2006 ab 21 Uhr, Kulturzentrum Scheune</li>
<li>Veranstalter:
Chaos Computer Club Dresden, <link href="http://www.dresden.ccc.de">http://www.dresden.ccc.de</link></li>
<li>Ort: Kulturzentrum Scheune, Alaunstr. 36-40, 01099 Dresden</li>
<li>weitere Informationen:
<link href="http://datenspuren.dresden.ccc.de">http://datenspuren.dresden.ccc.de</link></li>
</ul>
<p>Der Eintritt ist frei.</p>
<p>Am Samstag findet im Anschluss an das Workshop- und Vortragsprogramm (ab 21 Uhr) die Datenspuren-Party in der Scheune statt. Der Eintritt hierfür beträgt 3 Euro.</p>
<ul>
<li>Presseinformationen: datenspuren@cccv.de</li>
<li>Pressesprecher: Mark Neis, Telefon: +49.(0)163.4225190</li>
</ul>
<p>Vielen Dank für Ihre Mühe,</p>
<p>Chaos Computer Club Dresden (c3d2) (www.dresden.ccc.de)</p>
<p> </p>
<p>
Der Chaos Computer Club Dresden ist ein Zusammenschluss von Menschen, die sich für Technik allgemein und für Auswirkungen von Technik im speziellen interessieren. Er organisiert zum dritten Mal das Datenschutz-Symposium "Datenspuren - Privatsphäre war gestern".</p>
<p>
Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
<dl>
<dt>&#80;&#114;&#101;&#115;&#115;&#101;&#115;&#112;&#114;&#101;&#99;&#104;&#101;&#114;&#58;</dt>
<dd>&#77;&#97;&#114;&#107;&#32;&#78;&#101;&#105;&#115;</dd>
<dt>Fon:</dt>
<dd>&#43;&#52;&#57;&#46;&#40;&#48;&#41;&#49;&#54;&#51;&#46;&#52;&#50;&#50;&#53;&#49;&#57;&#48;</dd>
<dt>Mail:</dt>
<dd><link href="&#109;&#97;&#105;&#108;&#116;&#111;&#58;&#100;&#97;&#116;&#101;&#110;&#115;&#112;&#117;&#114;&#101;&#110;&#64;&#99;&#99;&#99;&#118;&#46;&#100;&#101;">&#100;&#97;&#116;&#101;&#110;&#115;&#112;&#117;&#114;&#101;&#110;&#64;&#99;&#99;&#99;&#118;&#46;&#100;&#101;</link></dd>
</dl>
</p>
Anlage</p>
<p>Datenschutz fordert Diskussion und Engagement</p>
<p>Zum dritten Mal lädt der Chaos Computer Club Dresden (c3d2) zum Datenschutz-Symposium nach Dresden ein. Unter dem Motto „Datenspuren - Privatsphäre war gestern" diskutieren Experten und Interessierte zu einem Thema, das mit dem Einzug von Computertechnologie und neuen Medien längst in den Mittelpunkt der Gesellschaft gerückt ist. Viele Entwicklungen haben nachhaltige Auswirkungen auf das alltägliche Leben der Menschen, finden aber unserer Meinung nach in der öffentlichen Diskussion zu wenig Beachtung. Deshalb möchten wir mit unserem Workshop- und Vortragsprogramm nicht nur über Neuigkeiten im Bereich Datenschutz informieren, sondern den Teilnehmern auch eine geeignete Diskussionsplattform bieten. Dabei sollen positive Ansätze und negative Entwicklungen gleichermaßen thematisiert werden.</p>
<p>Überall dort, wo personenbezogene Daten erhoben oder verarbeitet werden, muss dem Datenschutz eine große Bedeutung zukommen. Jeder Einzelne besitzt grundsätzlich das Recht zu entscheiden, wer persönliche Daten über ihn in Erfahrung bringen oder verarbeiten darf. Durch die zunehmende Nutzung des Internets sind wir immer häufiger mit der Erhebung und Verarbeitung unser persönlichen Daten konfrontiert. Allerdings verliert der Bürger in der Kommunikationsgesellschaft mehr und mehr den Überblick und die Kontrolle darüber, wo seine Daten gespeichert sind und wer darauf Zugriff hat. Wir wissen zum Beispiel nicht, welche Datenmassen sich durch die regelmäßige Nutzung von Payback-Karten angehäuft haben und welche Folgen die Verknüpfung dieser Daten für unser zukünftiges Leben haben könnte. Wir wissen vielerorts auch nicht, ob wir im Zuge verdachtsunabhängiger Ermittlungen bereits Objekte zielgerichteter Überwachungsmaßnahmen durch Polizei oder andere Behörden wurden. Wir wissen viel zu wenig über den Umgang mit unseren persönlichen Daten und die verschärfte Gesetzgebung führt zu noch weniger Transparenz und damit zu mehr Unwissenheit.</p>
<p>Sobald wir jedoch wissen oder auch nur befürchten, dass in unsere Privatsphäre eingedrungen wird bzw. eine Überwachung stattfindet, ändern wir unsere Gewohnheiten. Weiß ein Mensch zum Beispiel, dass er einer ständigen Überwachung durch Videokameras unterliegt, passt er sein Verhalten so an, dass er nicht durch Besonderheiten auffällt. Dadurch geht nicht nur jegliche Vielfalt verloren, sondern viele Menschen ziehen sich schließlich verunsichert aus dem öffentlichen Leben zurück.</p>
<p>Computergestützte Technologien vereinfachen die vollständig automatisierte, flächendeckende Erfassung und Verarbeitung personenbezogener Daten enorm. Leider kann die Technologie zum Schutz der Privatsphäre nicht mit dieser rasanten Entwicklung Schritt halten. Datenschutzexperten sehen in diesem Ungleichgewicht einen Missstand: „Eigentlich sollen neue Technologien das Leben der Menschen verbessern und erleichtern“ sagt fukami vom c3d2, „jedoch werden in der Praxis diese Technologien von Staat und Wirtschaft immer mehr zur Aushöhlung der Bürgerrechte missbraucht.“ Mit der Lockerung der Bestimmungen zu Abhörmaßnahmen zum Beispiel, so das CCC-Mitglied, habe die Kommunikationsüberwachung in den letzten Jahren rapide zugenommen. Dies allein damit zu begründen, dass Menschen heutzutage wesentlich häufiger Kommunikationsformen wie das Internet nutzen, greife zu kurz. „Gerade die so genannten Präventivmaßnahmen zur Verbrechensbekämpfung, bei denen ohne jeden konkreten Verdacht eine Vielzahl von Menschen überwacht wird, sind mit dem Rechtsstaatsprinzip meiner Meinung nach nicht vereinbar“, sagt fukami. In den letzten Jahren seien solche Maßnahmen aber an vielen Stellen, so zum Beispiel in den Polizeigesetzen verschiedener Bundesländer, festgeschrieben worden.</p>
<p>Das Thema Datenschutz fordert also Diskussion und Engagement! Unter dem Motto „Öffentliche Daten nützen, private Daten schützen“ setzt sich der Chaos Computer Club seit Jahren sowohl für den Datenschutz als auch für die Informationsfreiheit ein. Wir freuen uns, im Rahmen dieser Arbeit jetzt bereits das dritte Datenschutz-Symposium durchführen zu können und somit allen Interessierten die Möglichkeit zu geben, sich umfassend zu informieren und mit uns zu diskutieren.</p>
<p>Zum Download finden Sie hier unsere <link href="files/PM_Datenspuren.pdf">Presseerklärung als PDF</link>.</p>
</page>